Das übergeordnete Ziel der Arbeitsgruppe (AG) besteht darin, eine Brücke für den Informationsaustausch und die verschiedenen Bereiche der Provenienzforschung in den Niederlanden zu bilden. Sie soll auch als Plattform für den Informationsaustausch zwischen der niederländischen und der deutschen Provenienzgemeinschaft dienen. Die Gruppe verfolgt das Ziel, erarbeitetes Wissen zu (gemeinsamen) historischen Zusammenhängen zu teilen, wie z.B. die Interaktionen der Nationalsozialisten auf dem niederländischen Kunstmarkt und das Wissen, dass viele Museen in der Zeit vor, während oder nach der Besatzung aktiv Kunstobjekte auf dem niederländischen Markt kauften. Dass viele niederländische und deutsche Kunsthändler die nationalsozialistische Besatzung ausgenutzt haben, um sich zu bereichern, wird in unseren Sitzungen und im Länderbericht eingehender untersucht. Wir bemühen uns, die Bildung von Netzwerken zu erleichtern und neue Wege zu finden, um relevante Überschneidungen zu teilen. Und wir möchten die komplizierte Beziehung der Niederlande zur Provenienzforschung erweitern.
Themen und Ziele
Primäre Zielsetzungen
- Klärung der Geschichte und der aktuellen Form der Provenienzforschung in den Niederlanden.
- Aufbau eines Austauschs zwischen der Provenienzforschungsgemeinschaft in den Niederlanden und Deutschland.
- Erstellung einer detaillierteren Übersicht über die relevanten Einrichtungen, Archive und Bibliotheken in den Niederlanden und die relevanten Ansprechpartner in diesen Institutionen.
- Anlaufstelle für Provenienzforscher*innen, die in den Niederlanden forschen möchten.
- Die Organisation von zweimonatlichen Treffen, zu denen Redner*innen und Mitglieder eingeladen werden, zu Themen wie bisher in den Niederlanden durchgeführte Provenienzforschungsprojekte (z.B. Herkomst Gezocht); laufende Aktivitäten in Museen, in denen aktive Provenienzforschung betrieben wird (Rijksmuseum, Stedelijk Museum Amsterdam, Boijmans von Beuningen und das Kröller-Muller-Museum); zu relevanten Stellen, die die Provenienzforschung in den Niederlanden unterstützen (die Restitutie Commissie, RCE, NIOD, Nationaal Archief und die Datenbanken Delpher.nl und Oorlogsbronnen.nl).
Spezielle Themen und Sitzungen
Geplante Forschungsschwerpunkte
Vergleichende Dokumentation
- Dossier Niederlande (AKP Länderdossiers)
- Vergleichende Analyse deutscher und niederländischer Forschungsmethoden
Historische Untersuchungen
- Bücher & Antiquariate: Provenienzforschung zwischen Deutschland und den Niederlanden.
- Organisation der Bücherplünderungen durch den ERR.
- Institutionelle Fallstudien in den Niederlanden und Deutschland mit begleitenden Highlight-Sessions.
- Hafen von Rotterdam und internationale Handelsverbindungen.
Kulturelle und historische Perspektiven
- Weibliche Akteure in der Kunstwelt während der Besatzungszeit.
- Niederländische Rückforderungs- und Rückerstattungspolitik im Vergleich zu Deutschland.
- Digitalisierungsprozesse und Provenienzen, z.B. CABR oder Wiedergutmachung.
- Judaika-Forschung.
Die Gruppe steht allen offen, die Erfahrung oder Interesse an der Provenienzforschung in den Niederlanden haben. Wir treffen uns monatlich über Zoom.
Gerne bei Interesse Nachricht an: ag-niederlande@arbeitskreis-provenienzforschung.org
Kontakt und Ansprechpersonen: Sarah-Mae Lieverse, Eleonore Thole & Liza Lebedeva